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Gaming-Standort Deutschland – Ein Überblick

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Gaming-Standort Deutschland – Ein Überblick

Games und Deutschland? Das passt doch irgendwie nicht ganz zusammen. Falsch! Die Spiele-Industrie ist heutzutage ein großer Faktor in Deutschland. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Bundesrepublik eine Vielzahl an Entwicklerstudios aufweisen kann. Welche das sind und wieso diese für ein Praxissemester interessant sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Ein weites Feld

Niemand wird heutzutage bestreiten, dass Videospiele ihr Nischendasein bei uns in Deutschland schon lange hinter sich gelassen haben. Das Interesse am Gaming ist riesig und reicht mittlerweile durch alle Altersschichten. So ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Markt für Games und deren benötigte Hardware ununterbrochen wächst und zu einem der wichtigsten auf der ganzen Welt zählt. 2017 lag der Umsatz mit 3,3 Milliarden Euro weit über den 1,1 Milliarden an den Kinokassen und 1,6 Milliarden durch Tonträger und Musik-Streams.

Zudem steigen die Möglichkeiten für Studenten, die sich für die Spiele-Entwicklung interessieren. Hier in der Hochschule Offenburg bietet sich unter anderem im Modul Game-Development, Mobile Games Programming sowie 3D-Produktion die Möglichkeit sein eigenes Spiel umzusetzen. Wer darüber hinaus ein Praxissemester in einem Entwicklerstudio absolvieren möchte, muss sich erst einmal einen Überblick über den Spiele-Standort Deutschland verschaffen. Dies ist bei mehr als 400 Entwicklerstudios gar nicht so einfach. Daher soll dieser Artikel einen Einblick in dieses weite Feld bieten. Eine gute Nachricht ist, dass viele Studios Praktikumsplätze anbieten, nicht nur in der direkten Entwicklung sondern auch oft in Bereichen wie Marketing, Webentwicklung und Community Management. Die freien Stellen findet ihr meistens unter dem Reiter „Career“ auf den Webseiten der Entwickler. Zudem sind häufig Initiativbewerbungen möglich.

Blick in die Region

Wer denkt, dass es hier im ruhigen Südwesten keine Entwickler gibt, liegt falsch. Denn auch bei uns finden sich sogar einige der größten Deutschlands:

Black Forest Games

Direkt am Bahnhof Offenburg liegt das Studio von Black Forest Games. Mit seinem 60-köpfigen Team fällt das Studio unter die 30 größten. Sie entwickelten unter anderem Platformer wie „Giana Sisters“ und „Rogue Stomers“. Momentan arbeitet das Studio am Survival-Spiel „Fade to Silence“.

Bild 1: In Baden-Württemberg befinden sich 40 Entwicklerstudios
Gameforge

Das 300-Mitarbeiter starke Karlsruher Studio hat sich vor allem auf die Entwicklung und den Vertrieb von Free-To-Play-Spielen spezialisiert und ist damit sehr erfolgreich. Deren bekanntestes Spiel dürfte das Online-Rollenspiel „Metin2“ sein. Hier hat das Studio als Publisher fungiert.

Die Großen und Bekannten

Weitet man den Blick auf ganz Deutschland findet man darunter die Namen hinter großen Meilensteinen der Spielegeschichte. Doch auch dieses Feld führen erst einmal die Free-To-Play Entwickler an.

Mobile und Browser Games

InnoGames, Bigpoint und Goodgame Studios bilden der Reihe nach, mit 350 bis über 400 Mitarbeiter, die drei größten Studios der Bundesrepublik. Standort aller Studios ist Hamburg. Wie schon erwähnt, liegt deren Hauptgebiet auf der Entwicklung von Mobile und Browser Games.

Entwickler-Ikonen

Mit „Far Cry“ und der „Crysis“-Reihe setzte das Frankfurter Studio Crytek mit über 300 Mitarbeiter, neue Maßstäbe im Bereich der Echtzeitgrafik sowie dynamischer Umgebung. Des Weiteren stellt deren hauseigene „CryEngine“ bis heute eine der leistungsstärksten Game-Engines dar. Trotzdem hatte das Studio in den letzten Jahren mit finanziellen Problemen zu kämpfen und versucht nun mit dem Spiel „Hunt – Showdown“ ein Comeback.

Blue Byte machte sich mit „Die Siedler“ unter den Strategie- beziehungsweise Aufbauspielen einen Namen. Das Studio gehört mittlerweile zu dem französischen Unternehmen Ubisoft und besitzt Ableger in Düsseldorf, Mainz und Berlin. Es beschäftigt insgesamt über 300 Mitarbeiter. Momentan arbeiten die Entwickler an der Fortsetzung der beliebten „Anno“-Reihe.

Die „Gothic“ – Spiele verschafften dem kleinen Studio Piranha Bytes aus Essen den Durchbruch und setzten gleichzeitig einen Meilenstein unter den Rollenspielen. Bis heute liefern sie ein Vorbild an Entscheidungs- und spielerischer Freiheit. Obwohl nur 30 Mitarbeiter, veröffentlicht das Studio weiterhin große Titel, wie zuletzt das Rollenspiel „Elex“.

Erfolgreiche Aufsteiger

Deadelic Entertainment sind Spezialisten für sehr atmosphärische Story-Adventure. Das Unternehmen besitzt zwei Studios in Hamburg und Düsseldorf mit insgesamt fast 100 Mitarbeitern.

Sehr erfolgreich ist das Studio Deck 13 mit seinem zuletzt veröffentlichten „The Surge“. So erfolgreich, dass sogar schon ein Nachfolger angekündigt wurde.

Wer das ländliche Leben schätzt, fühlt sich höchstwahrscheinlich mit den Spielen von Astragon wohl. Der Publisher hinter dem „Landwirtschaftssimulator“ und weiteren Simulationsspielen hat seinen Hauptsitz mit 65 Beschäftigten in Mönchengladbach.

King Art Games aus Bremen werkelte zuletzt an der Roman Umsetzung „Die Zwerge“ und schloss nun erfolgreich die Kickstarter-Kampagne zu ihrem neuen Spiel „Iron Harvest“ ab. An der Entwicklung sind die knapp 40 Mitarbeiter des Studios beschäftigt.

Vielfältiger als man denkt

Natürlich sind dies längst nicht alle Spiele-Entwickler Deutschlands. Wer eine umfassende Übersicht über alle Studios möchte, findet sie am Ende dieser interessanten Broschüre und in diesem Artikel. Doch was lässt sich abschließend sagen?

Mit Sicherheit, dass der Spiele-Standort Deutschland ein sehr facettenreiches, stetig wachsendes und weites Feld ist, welcher nicht nur einige Meilensteine der Spielegeschichte hervorbrachte, sondern auch zahlreiche Karriere-Möglichkeiten bietet.

Wenn euch interessiert, wie man in eine solche Karriere einsteigt, findet ihr bei uns im Newsroom diesen spannenden Artikel. Oder seit ihr vielleicht gerade dabei ein Spiel zu entwickeln, habt aber noch keine Story? Dann lohnt sich ein Blick in diesen Guide.