Studium

MI – Und was dann?

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MI – Und was dann?

Drei Möglichkeiten:

  1. Selbstständig machen: Caroline Carnevale
    Erster Bachelor Jahrgang MI. Wintersemester 2005, ich war eine der 71 hochmotivierten Studienanfänger – und dann kam die Begrüßung: „Jeder Dritte wird das Studium nicht schaffen und wer es schafft, findet keinen Job!“ Also wenn das so ist, dann nehme ich das eben selbst in die Hand – Selbstständigkeit. Nein, um ehrlich zu sein war das eher ein Zufall. Meine Bachelorthesis habe ich bei einem regionalen Fernsehsender geschrieben und dort bin ich dann hängen geblieben. Volontärin, Redakteurin, Redaktionsleiterin, bis der Sender seine Lizenz an einen Wettbewerber verloren hat. Und dann kam die Selbstständigkeit – chiwawa produktion.
    Zu Beginn (2011) zu dritt, jetzt Sascha Boas und ich. Sascha, Mediengestalter und kreativer Kopf mit viel Gefühl für den Schnitt. Ich: Redakteurin und ehrlich gesagt ist es schwer über sich selbst zu schreiben. Bei uns dreht sich alles ums bewegte Bild. Imagefilme, Produktvideos, Eventdokumentationen, jedes Projekt einzigartig und ein echtes Geschenk. In der Regel setzen wir Projekte vom Konzept bis hin zur Postproduktion komplett eigenständig um, greifen bei Bedarf aber auf lieb gewonnene Kollegen zurück.
    Ich glaube an das Schicksal, deshalb habe ich mich damals auch für das Studium an der Hochschule Offenburg entschieden. Meine erste Zusage. Dass MI einen so großen technischen Anteil hat, hatte ich bei meiner Anmeldung unterschätzt. Das hat mich während des Studiums einige Nerven gekostet, aber ich habe mich durchgebissen. Am Ende kommt es darauf glaube ich an. Der Abwechslungsreichtum des MI Studiums entspricht voll und ganz meiner Vorstellung von einem Traumjob. Auch zu meiner Zeit beim Regionalfernsehen gehörte das dazu. Ich war Redakteurin, Kamerafrau, Cutterin, Moderatorin, Sprecherin und zum Ende hin übernahm ich auch die Programmplanung. Von allem etwas, aber nichts richtig sagen die einen, ich sage wahnsinnig vielseitig. Von wegen MI-ler finden keinen Job – was ich so gesehen habe – meine Kommilitonen, egal ob selbstständig oder angestellt, sind alle sehr gut untergekommen. Liebe Grüße an dieser Stelle!
    Die Welt braucht filmende Informatiker und technisch denkende Marketing Chefs – ein Hoch auf MI-Absolventen!
  2. Mit der Thesis direkt in die Praxis: Patrick Schmider
    Ich bin 22 Jahre alt und habe nach meinem MI Studium den Einstieg ins Berufsleben gefunden. Seit März 2016 arbeite ich als Webentwickler bei der avenit AG in Offenburg.
    Schon während meines Praxissemesters bemerkte ich, dass der Berufsalltag wesentlich mehr bringt, als reine Theorie. Deshalb entschloss ich mich, für meine Bachelorthesis einen praxisnahen Weg zu finden. So landete ich letztendlich bei der avenit AG in Offenburg. Während meiner Thesis entwickelte ich eine kleine PHP-basierte Anwendung, die dann innerhalb des Content Management Systems TYPO3 zum Einsatz kam. Dabei wurde ich gleichzeitig in die TYPO3-Entwicklung eingeführt, da schon zu diesem Zeitpunkt von beiden Seiten geplant war, nach meinem Studium eine Anstellung anzugehen. So wurde ich gegen Ende meiner Thesis auch bei kleinen Aufgaben innerhalb eines Kundenprojekts eingesetzt. Nach meiner Thesis kam es dann zu einem Arbeitsvertrag. Ich wollte für mich selbst herausfinden, ob mich die Tätigkeit als Entwickler über einen längeren Zeitraum erfüllt, bevor ich einen Master anschließe. In den ersten drei Monaten konnte ich meine Fähigkeiten in der Programmierung stark  verbessern. Das im Studium Erlernte war zwar hilfreich, aber es reichte bei Weitem nicht aus, um den Ansprüchen im Berufsalltag gerecht zu werden. In den Projekten, in denen ich bisher mitwirkte, wurde mir ein erfahrener Entwickler zur Seite gestellt, der mir bei Fragen weiterhalf und mir auch Feedback zu meinem Code gab. Gleichzeitig arbeitete ich aber auch weitestgehend eigenständig und lebte mich in der avenit-Familie bestens ein.
    Da alle Entwickler in einem zehn Mann starken Großraumbüro sitzen, fand ich schnell Anschluss. Ein Grund dafür war aber auch die sehr angenehme Arbeitsatmosphäre: „Du“ ist genauso selbstverständlich, wie das gemeinsame Lachen und die gegenseitige Hilfe.
  3. Umorientierung im Praxissemester: Steven Wenzler
    Nach dem vierten Semester stand mein Praxissemester bei RTL in Köln an. Obwohl ich an der Hochschule Offenburg weder besonders große Probleme hatte, noch unterfordert war, habe ich mein MI-Studium abgebrochen. Es war kein klassischer Abbruch, weil ich nach meinem Praxissemester mit einem ähnlichen Studiengang an der Universität zu Köln weitergemacht habe. Dies hatte in erster Linie weniger mit dem Inhalt zu tun, als mit der Stadt selbst. Die Inhalte von Medien und Informationswesen an der Hochschule Offenburg waren meiner Meinung nach sehr gut abgewogen. Natürlich gab es aber auch Veranstaltungen, auf die ich weniger Lust hatte, aber die hätten mich nicht dazu gebracht, das Studium vor meinem Bachelor abzubrechen. Mein neuer Studiengang – Intermedia – ist auch ein interdisziplinärer Medienstudiengang. Daher konnte ich mir auch viele Credit Points anrechnen lassen und in das dritte Semester quereinsteigen. Die Unterschiede zu meinem alten Studiengang lassen sich grob so beschreiben:
    Adieu Medieninformatik und Medientechnik und bonjour Medienpädagogik. Der Rest ist ziemlich ähnlich. Gestaltung, Film, Psychologie, etc. Zwar wird immer behauptet, dass die Uni theoretischer ausgelegt ist, jedoch ist das bei Intermedia überhaupt nicht der Fall. Hier habe ich sogar das Gefühl, dass mir mehr Freiheiten gegeben werden als an der HSO. Auch mein Vorlesungsplan ist nicht so getaktet und vorgegeben, wie in Offenburg. Zudem habe ich eine riesige Auswahl an Seminaren und Schwerpunkten, die ich davor auch nie hatte. So kann ich mir mein Studium sozusagen wirklich von (fast) vorne bis hinten selbst entwe r f e n . Das obligatorische Praxissemester gibt es hier übrigens auch.
    Ich kann zusammengefasst sagen, dass ich es keinesfalls bereut habe zu wechseln, auch wenn ich das zwei Semester vor meinem Bachelor gemacht habe. Köln bietet mir persönlich in der Medienwelt einfach mehr Möglichkeiten, als ich in Offenburg hatte. Mittlerweile habe ich mich auch schon als freier Mitarbeiter selbstständig gemacht und jobbe daher viel neben meinem Studium.Numinos (SS2016)

Weitere Möglichkeiten könnt Ihr hier nachlesen: numinos_mi-was-dann